Es gibt immer wieder Leute, die glauben, das Bergische Land habe seinen Namen von den zahlreichen Anhöhen – Berge mag man sie ja eigentlich nicht nennen – und Tälern. Das stimmt zwar nicht, aber manche Einschnitte sind schon recht tief, arg steil und nur mit vielen engen Kurven zu befahren. Das Gleiche gilt für die norwegische Hafenstadt Bergen, bei der der Name auch die örtliche Topographie zu beschreiben scheint. Meeresfjorde sind ebenfalls eine tiefe und enge Angelegenheit und Bergen liegt am Ende eines solchen Fjords. Zwei natürliche Hafenbecken sind durch einen hohen Landrücken getrennt, der auch dem Verkehr zwischen den Stadtteilen im Wege steht.
KW09/2025 – Tateyama: Eine Standseilbahn mit Steuerwagen
Standseilbahnen, wie wir sie von unseren Mittelgebirgen kennen, dienen zumeist dem Ausflugsverkehr zu einem Berg mit schöner Aussicht. Der Transport von Lasten spielt dabei in der Regel keine Rolle, bestenfalls wird eine Berggaststätte versorgt. Schon in den Schweizer Alpen ist das teilweise anders, so bei der ehemaligen Standseilbahn, die Lauterbrunnen im Berner Oberland mit der Bahnstrecke nach Mürren verband (heute durch eine Luftseilbahn ersetzt). Hier wurden Gepäck und Lebensmittel für einen ganzen Kurort befördert. Als Vehikel diente dafür ein kleiner Vorstellwagen auf der Bergseite.
Auch in Japan gibt es ein Gebirge, dass auch dort “Alpen” genannt wird. In seinem nördlichen Teil liegt einer der drei heiligen Berge Japans, der “Tateyama”, der immerhin unsere Zugspitze an Höhe übertrifft. Er ist 3.015 m hoch. In eine langgezogene Schlucht zwischen zwei benachbarten Höhenzügen wurde von 1956 bis 1963 eine Talsperre mit knapp 200 Mill. Litern Fassungsvermögen gebaut, das sind 20 % mehr als bei der Bigge-Talsperre. Der Staudamm in der engen Schlucht wurde allerdings mit 492 m Länge und 186 m Höhe zu einer großen Attraktion.
KW08/2025 – Zürich: Eine Zahnradbahn für die Hautevolée
Was den Wuppertalern ihr Toelleturm, ist den Zürchern ihr Dolder Grand Hotel. Es liegt auf dem Adlisberg östlich der Innenstadt in einer der “besseren” Gegenden der Stadt. Dorthin fährt eine Bahn, die ein wechselvolles Schicksal hinter sich hat. Im Gegensatz zu unserer Barmer Bergbahn existiert sie aber noch und hat gerade eine Erneuerung des Wagenmaterials hinter sich, sodass ihre Zukunft gesichert erscheint.
KW07/2025 – Düsseldorf: Nostalgie pur
Düsseldorf ist eine moderne Stadt. Wer wie der Autor eher selten in die Niederungen der Landeshauptstadt kommt, wundert sich über den steten opulenten baulichen Fortschritt – oder zumindest über die sichtbaren Veränderungen.
Die Linie 704 fährt von der Endstelle Universität Nord zur Merziger Straße in Derendorf-Nord. Dort gab es von 1899 bis 2002 den städtischen Schlachthof mit einer Vielzahl an Gebäuden und Beschäftigten. Nach einer Privatisierung Ende der 90er Jahre kam die Insolvenz. Bagger mit der Abrißbírne rollten an. Heute gehört die alte Pferdeschlachthalle zum Gebäudekomplex der Internationalen Hochschule und auch die frühere Großviehmarkthalle blieb für Veranstaltungen erhalten. Wie um den Wandel zu unterstreichen, kann man heute in direkter Nähe zur Straßenbahnlinie 704 superteure Edelsportwagen des Fabrikates Lamborghini betrachten und erwerben!
KW06/2025 – Bergen: Tramfans als Hausbesetzer
Bergen verfügt seit 2010 über ein Straßenbahn-System, das den elektrischen Schienenverkehr erfolgreich auf die Straßen der Stadt zurückgebracht hat. Mit knapp 300.000 Einwohnern ist Bergen die zweitgrößte Stadt Norwegens und benötigte dringend eine Lösung für ihren stetig wachsenden innerstädtischen Verkehr. Die Häuser der deutschen Hanse-Kaufleute am Hafen (“Bryggen”) zählen zum Weltkulturerbe und verweisen auf die lange Geschichte der Ansiedlung am inneren Byfjord. Kreuzfahrtschiffe und die Hurtigruten schwemmen deshalb heute Massen von Touristen in das historische Zentrum.
Schon vor der aktuellen “Bybane” (Stadtbahn) verkehrte die “Trikken”, wie die Norweger ihre Trams nennen, von 1897 bis 1965 auf vier Linien. Für die zuletzt beschafften, relativ modernen zehn Vierachser -Triebwagen fanden sich nach der Stilllegung keine Interessenten mehr und so wurden sie im Byfjord versenkt. Übrig blieben nur die sechsgleisige Wagenhalle Møhlenpris von 1897 und der historische Triebwagen 10 aus der Erstausstattung.
KW05/2025 – Wuppertal: Die Welt ist bunt!
Ein wunderschönes Landschaftsfoto der Wuppertaler Linie 6 ist diesmal das “Bild der Woche”. Klaus Sieper hielt am 24. Juli 1960, drei Jahre vor der Stilllegung, dieses Motiv an der Haltestelle Lüdorfstraße der Linie 6 zum Hatzfelder Wasserturm fest. Man fühlt sich in eine ruhige, erholungsreiche Gegend versetzt. Doch das stimmt nicht ganz!
KW04/2025 – Riga: Ein Ort des Gedenkens
Auch in Riga, der Hauptstadt Lettlands, gibt es eines dieser Hochhäuser im Stil des “Sozialistischen Klasszismus” der Stalin-Zeit. Es steht nur wenige Meter hinter dem Hauptbahnhof. Von seiner Aussichtsplattform hat man auch einen guten Blick auf die Straßenbahnstrecke nach Kengarags, die im Regelfall von den Linien 3, 7 und 9 befahren wird….
KW37/2024 – Dresden: Die Brücke und ihr ungewöhnliches Einsturzdatum
Am 11. September 2024 ist die Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt. Die besondere Bedeutung dieses Datums hätte sicher zu manchen finsteren Spekulationen Anlass gegeben, wäre nicht sofort klar gewesen, dass Korrosion die Ursache war. Von den drei parallelen Brückenzügen ist nur der separate “Teil C” betroffen, der die Straßenbahngleise und die Fußgängerwege trägt. Im Gegensatz zu den Fahrbahnteilen für die Autos war dieser Teil noch nicht saniert. Jetzt wurde er in großer Eile abgerissen, da angekündigter Starkregen und ein nachfolgender hoher Wasserstand zusätztliche Probleme befürchten ließen.
KW33/2024 – Köln: Die geschrumpfte Schnellbahn
In den letzten Jahren haben mehrere Städte wie Karlsruhe, Kassel, Saarbrücken etc.) erfolgreich Straßenbahnlinien über Eisenbahnstrecken ins Umland verlängert. Ein früher Vorläufer dieses Konzepts bewährt sich nun seit einem halben Jahrhundert zwischen Köln und Bonn. Hier wurden die Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE) auf Straßenbahnverkehr bzw. Stadtbahn-Betrieb mit B-Wagen umgestellt und durch U-Bahntunnel bis in die Kölner bzw. Bonner Innenstadt verlängert.
KW13/2024 – Wuppertal: Eine Sternschnuppe am Bierhimmel
Dieses Bild der Woche beinhaltet einen „Wirtschaftskrimi“ – im wahrsten Sinn des Wortes! Doch zunächst einmal zum Hauptdarsteller des Fotos. Es ist der Achtachser 8011 der Wuppertaler Stadtwerke, der gerade die Endstelle am Barmer Bahnhof verlässt, um auf Linie 8 Richtung Dieselstraße zu fahren. Diese Verbindung stand zwischen dem 03. Juni 1973 und dem 28. September 1974 im Fahrplan. Davor und danach lag die westliche Endstation an anderen Stellen. Wagen 8011 war zunächst als vierachsiger Großraumwagen an die Wupper gekommen und wurde zusammen mit weiteren 15 Düwags im Zeitraum von 1958 bis 1963 zum Achtachser mit Pedalsteuerung und einem Fassungsvermögen von 252 Personen umgebaut.