KW15/2025 – Wuppertal: Aufbruch zu neuen Zielen

Guido KorffBild der Woche

Das “Bild der Woche” für KW15 mag zwar nicht von bester Qualität sein, dafür ist die Symbolkraft umso größer. Nach viereinhalb Jahren – der letzte Fahrtag vor der Sperrung war der 25. Oktober 2020 – rollen unsere Bahnen seit heute (13. April 2025) wieder für Fahrgäste. Auch nach der Freigabe der Strecke ist noch eine Menge zu tun, mit der Technischen Aufsichtsbehörde  (TAB) wurde dafür aber ein Maßnahmenplan erarbeitet, den wir im vorgegebenen Terminrahmen auch umsetzen können.

Wir schauen jetzt nicht mehr zurück, sondern nach vorn. Die Erneuerung der Stromversorgung und die Sanierung der Brücke am Schütt sind bereits vorbereitet. Etwas weiter am Horizont werden jetzt außerdem wieder zwei Projekte sichtbar, die – gefühlt seit einer Ewigkeit – schon lange Herzensanliegen der BMB-Mitglieder und auch vieler anderer Straßenbahnfreunde sind: Die Restaurierung von Triebwagen 159 und die Verlängerung der Strecke zum Möschenborn.

Das Bild steht für diese Projekte. Triebwagen 156 aus der Serie 151 – 160 der Bergischen Kleinbahnen AG (leider nicht unser Tw 159, er trug nie diese Sprudel-Reklame) biegt Ende der 60er Jahre am oberen Ende unserer Strecke in die Straße Möschenborn ein. Auch bei der Übernahme der Strecke durch die BMB lag das Gleis noch bis zur Einmündung in die Berghauser Straße. Die BKB-Vierachser waren nie Stammgäste auf unserer Linie 5, sondern bedienten die Linie 15 nach Remscheid. Für Sonderfahrten kamen sie kurz vor der Stilllegung jedoch auch in die Kohlfurth.

Den Anfang werden die Drehgestelle und Antriebe von Triebwagen 159 machen. Obwohl sie seinerzeit bei MaLoWa aufgearbeitet wurden, müssen sie nach der langen Standzeit erneut gängig gemacht werden. Darum werden sich Fachleute kümmern, die unser eigenes Team unterstützen. Für die anderen Arbeitspakete können Kontakte aus der Zeit vor dem Hochwasser neu aufgenommen und weiterentwickelt werden.

Der obere Abschnitt unserer Strecke hat im Prinzip eine Betriebsgenehmigung – wenn nicht die unglückliche Situation mit der oberen Endstelle mit Ausweiche dem im Wege stünde. Die TAB sieht unsere Strecke jedenfalls als Gesamtheit und hat auch den oberen Abschnitt im Zuge des Ortstermins begutachtet. Nach über zehn Jahren Stillstand in dem Projekt fangen wir im Dialog mit der Genehmigungsbehörde allerdings quasi wieder bei Null an. Obwohl – nicht ganz, denn es gibt schon erste konzeptionelle Vorarbeiten, die wir in Kürze in Düsseldorf zur Diskussion stellen können und wollen. Wir müssen hier handeln, denn die Begehrlichkeiten wachsen, die die Grundstücke der Strecke den anliegenden Flächen zuschlagen möchten. Ganz auf der sicheren Seite wären wir hier aber natürlich erst, wenn wir die Strecke endlich kaufen würden. Aber das ist eine Musik, die noch etwas weiter in der Zukunft spielt.

Text: -gk- / Foto: Sammlung BMB