Welcher in Wuppertaler Lebende kennt ihn nicht – den Postkartenverlag Max Biegel. Sowohl Max (1873-1955), wie auch sein Sohn Max junior (1904-1988) waren leidenschaftliche Fotographen und gleichzeitig auch Chronisten des Bergischen Landes. In unzähligen Fotos wurden Zerstörung und auch der Wiederaufbau des stark verwüsteten Wuppertals nach 1945 dokumentiert und nicht nur im eigenen Postkartenverlag, sondern auch beim bekannten CeKaDe Verlag als sogenannte Bildpostkarte und zum Teil auch nachkoloriert, veröffentlicht.
In den 1980er Jahren erwarb ein bekannter Wuppertaler Autohändler den umfangreichen Biegel-Nachlass, der unter anderem hunderte von Negativen und Glasplatten umfasste, die wiederum bis 2017 über einen Antiquar versteigert wurden, nachdem das Stadtarchiv Wuppertal kein Interesse bekundet hatte.
Das heutige Motiv gibt es in etlichen 6 x 6 Negativ Varianten, mit unterschiedlich hohem Verkehrsaufkommen und mit diversen Kombinationen von Straßbahntrieb- und beiwagen, zusammen mit der Schwebebahn. Ebenso ist ,,Koch am Wall” in den unterschiedlichsten Bauzuständen dokumentiert. Was eben dieses Foto so besonders macht? Abgebildet ist “rein zufällig” der Triebwagen (1)94, der als gründlich saniertes Fahrzeug im Ablieferzustand der 1920er Jahre den Wagenpark der Bergischen Museumsbahnen e.V. bereichert. Mitunter befördert der malerische Wagen bei schönem Wetter Fahrgäste durch ebenso malerische Kaltenbachtal und tritt häufig als rollendes Standesamt in Erscheinung.
(Foto: Max Biegel; Scan: Wolfgang R. Reimann; Negativ im Besitz von Jörg Rudat)