KW19/2025 – Wuppertal-Loh: Einst ein vitales Stadtviertel

Guido KorffBild der Woche

Wenn Bilder sprechen könnten, würde dieses viel über die Veränderungen entlang der Loher Straße in Wuppertal-Unterbarmen erzählen. Aufgenommen vor gut 40 Jahren, ist ein gebraucht von den Dortmunder Stadtwerken erworbener Achtachser auf Linie 608 auf dem Weg vom Barmer Klinikum zum östlichen Endpunkt der Linie an der Dieselstraße in Langerfeld. Hansa-Waggon in Bremen war der Lieferant der Bahn und die Linie 608 stand noch bis zum 16. Juni 1985 in Betrieb. Weiter im Einsatz ist natürlich die Wuppertaler Schwebebahn mit der Haltestelle Loher Brücke, wenige Meter im Rücken des Fotografen.

Heute unvorstellbar ist die Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungseinrichtungen entlang dieser Straße auf nur wenigen hundert Metern Verlauf. Beginnen wir links vor der Bahn noch südlich vor der Wupperbrücke. „Sterbekasse Hoffnung“ hieß die Institution, wo so mancher Einheimische regelmäßig seine Groschen einzahlte. Danach das Postamt 202, Schuhwaren Carl Born, Fernsehgeräte Eibel, Bäckerei Voss, Schuh Wagner (seit 2024 von neuer Eigentümerin weitergeführt), Textilwaren Kauermann, Drogerie Dürdoth, Imbiss Horst Mertes, Bäckerei Karl Hahne, Kaiser’s Kaffeegeschäft und die Fleischerei Schneider. Und natürlich noch mindestens eine gemütliche Kneipe. Alles längst Vergangenheit.

Eine gute Zukunft dagegen hat die Loher Brücke. Bereits 1853 gebaut, war der Bogenviadukt derart marode geworden, dass jetzt eine neue Abdichtplatte sowie eine neue Fahrbahn mit Bürgersteigen gebaut werden. Übrigens, eine Rückkehr eines elektrischen städtischen Nahverkehrsmittel in die Loher Straße ist gut möglich: In Wuppertal fahren inzwischen 52 Elektrobusse mit Wasserstofftechnik!

Text und Foto: Michael Malicke